die auferstehung im fleische (frohe ostern II)
Psalm 49,16: „Aber Gott wird meine Seele aus der Ge-
walt der Unterwelt erlösen."
Psalm 73,26: „Wäre gleich mein Fleisch und mein Herz
dahingeschwunden — Gott ist immerdar meines Herzens Fels
und mein Teil."
Anders als mit diesen durchaus zweifelhaften Zeugnissen
würde es, wenn sie vor der Kritik bestehen könnte, mit der
bekannten Stelle Hiob 19,25 — 26 sich verhalten, welche in
Luthers Übersetzung lautet: „Aber ich weiß, daß mein Er-
löser lebt; und er wird mich hernach aus der Erde auferwecken;
und werde darnach mit dieser meiner Haut umgeben werden
und werde in meinem Fleisch Gott schauen."
Diese Stelle, welche schon Tausenden zum Troste ge-
reicht, auch zu einem bekannten Kirchenliede Anlaß gegeben
hat, würde nicht nur für das Fortleben nach dem Tode, sondern
sogar für das Dogma von der Auferstehung des Fleisches
Zeugnis ablegen, wenn sie nicht auf einem kolossalen, man
möchte sagen, unverschämten Übersetzungsfehler beruhte und
nur besagte, daß Hiob zuversichtlich erwartet, Gott werde ihn
in seiner Not nicht im Stiche lassen, vor ihm erscheinen, auf
der Erde vor ihm dastehen, so daß er selbst nach Zerstörung
seiner Haut in dem von ihr entblößten Fleische noch Gott zu
schauen hoffe. Die Septuaginta hat den Übersetzungsfehler noch
nicht (...), erst in der Vulgata tritt er auf (...),
von welcher ihn dann Luther übernommen haben mag.
Wörtlich übersetzt, wobei allerdings einiges zweifelhaft ist,
lautet die Stelle: „Aber ich weiß, mein Retter lebt und wird
zuletzt hier auf dem Boden dastehn, und nachdem meine Haut
in dieser Weise zerstört sein wird, selbst aus meinem bloßen
Fleische heraus werde ich Gott schauen."
Deussen, Paul. Allgemeine Geschichte der Philosophie, Bd. 2, S. 182
walt der Unterwelt erlösen."
Psalm 73,26: „Wäre gleich mein Fleisch und mein Herz
dahingeschwunden — Gott ist immerdar meines Herzens Fels
und mein Teil."
Anders als mit diesen durchaus zweifelhaften Zeugnissen
würde es, wenn sie vor der Kritik bestehen könnte, mit der
bekannten Stelle Hiob 19,25 — 26 sich verhalten, welche in
Luthers Übersetzung lautet: „Aber ich weiß, daß mein Er-
löser lebt; und er wird mich hernach aus der Erde auferwecken;
und werde darnach mit dieser meiner Haut umgeben werden
und werde in meinem Fleisch Gott schauen."
Diese Stelle, welche schon Tausenden zum Troste ge-
reicht, auch zu einem bekannten Kirchenliede Anlaß gegeben
hat, würde nicht nur für das Fortleben nach dem Tode, sondern
sogar für das Dogma von der Auferstehung des Fleisches
Zeugnis ablegen, wenn sie nicht auf einem kolossalen, man
möchte sagen, unverschämten Übersetzungsfehler beruhte und
nur besagte, daß Hiob zuversichtlich erwartet, Gott werde ihn
in seiner Not nicht im Stiche lassen, vor ihm erscheinen, auf
der Erde vor ihm dastehen, so daß er selbst nach Zerstörung
seiner Haut in dem von ihr entblößten Fleische noch Gott zu
schauen hoffe. Die Septuaginta hat den Übersetzungsfehler noch
nicht (...), erst in der Vulgata tritt er auf (...),
von welcher ihn dann Luther übernommen haben mag.
Wörtlich übersetzt, wobei allerdings einiges zweifelhaft ist,
lautet die Stelle: „Aber ich weiß, mein Retter lebt und wird
zuletzt hier auf dem Boden dastehn, und nachdem meine Haut
in dieser Weise zerstört sein wird, selbst aus meinem bloßen
Fleische heraus werde ich Gott schauen."
Deussen, Paul. Allgemeine Geschichte der Philosophie, Bd. 2, S. 182
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