Friday, May 02, 2008

Feet on the ground, head in the air

Ob in der Vorgeschichte des Protestantismus oder im 18. Jahrhundert, ob mit der Hilfe der Kirche oder des Staates, stets kann das Chaos der menschlichen Naturgeschichte, stets können Aberglauben und Sündhaftigkeit nicht allein durch die Deduktionslogik des verünftigen Kopfes beseitigt werden, sondern nur dann, wenn am Ende auch die Macht zugreift. Entweder “kindliche Liebe” oder “knechtische Furcht” vor der Strafe bahne den Weg zur Vernunft, sagen Wolff und Gottsched, später zieht man beides zum “freudigen Gehorsam” zusammen. Die Allianz der Einheitsvernunft mit der Macht reicht bis in die höchste Ebene: Die rationalistische Aufklärung ist die theoretische Stütze des aufgeklärten Absolutismus gewesen.

Whether in the prehistory of protestantism or during the eighteenth century, whether aided by church or by state, invariably superstition and sinfulness can not be removed by the deductive logic of reason alone, but rather, ultimately only once power intervenes. Either “infantile love” or “servile fear” of punishment paved the way to reason, argue Wolff and Gottsched; later these two are combined to “joyous obedience”. The alliance of unitary reason and power reaches the highest levels: the rationalist enlightenment was the theoretical support of enlightened absolutism.
Rolf Grimminger, Die Ordnung, das Chaos und die Kunst, Ffm., Suhrkamp, 1990, p.39. Transl. mine

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