Monday, December 12, 2005

File 1.43

After all, if novelists truly wanted to simulate the delta of life's possibilities, this is what they'd do. At the back of the book would be a set of sealed envelopes in various colours. Each would be clearly marked on the outside: Traditional Happy Ending; Traditional Unhappy Ending; Traditional Half-and-Half Ending; Deus ex Machina; Modernist Arbitrary Ending; End of the World Ending; Cliffhanger Ending; Dream Ending; Opaque Ending; Surrealist Ending; and so on. You would be allowed only one, and would have to destroy the envelopes you didn't select. That's what I call offering the reader a choice of endings; but you may find me quite unreasonably literal-minded.
Julian Barnes, Flaubert's Parrot, 89.

3 Comments:

At 7:38 pm, Anonymous Anonymous said...

Interessante Idee. Und welchen Umschlag man wohl jeweils wählen würde? Würde man immer schön abwechseln oder doch immer eine bestimmte Sorte Ende bevorzugen - wie es im Leben ja manchmal auch den Anschein hat?
Und was wäre wohl mit solchen Lesern wie mir, die nur allzu häufig schon vorzeitig einmal aufs Ende gucken? Ich glaube nicht, dass ich die anderen Umschläge brav vernichten würde. Garantiert würde ich sie alle lesen, wenn die sich nicht selbst vernichteten. Aber das wäre ohnehin eine blöde Konstruktion, denn manche Bücher liest man ja mehrmals im Leben, und dann hätte man keine Wahlmöglichkeit mehr.

 
At 8:00 pm, Blogger Geist said...

Alle Endvarianten zu sichten wuerde das Lesen zerstoeren. Das haelt kein Leser aus. Leider hat Herr Barnes nicht das moderne Unhappy Ending in die Liste aufgenommen. Dazu fehlt meiner Meinung nach den Autoren zu haeufig der Mut (der Markt, die Leser, Verkauf, der Ruf, Ruhm).
Die mit den fiesen Endspielen (Kafka, Bernhard, Jelinek, Beckett, Sebald) geraten dann sofort in den Ruf "duestere" Literatur zu betreiben, etc.
Hier also mein Aufruf zu mehr schlimmen Enden. [sic?]

 
At 4:12 am, Anonymous Anonymous said...

Das moderne Unhappy Ending fällt wahrscheinlich in Mr Barnes' Liste unter and so on.

Ich frage mich allerdings gerade, ob es überhaupt möglich ist, so viele verschiedene Enden für ein und dieselbe Geschichte zu schreiben oder ob dann nicht manches Ende zu konstruiert oder sogar erzwungen wirken würde, weil ein anderes in der Geschichte, in den Figuren schon angelegt ist.

 

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