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Nach
Klügels Wörterbuch
der Mathematik, fortgesetzt von Mollweide,
Bd. 4. 1831, — hat Leibnitz
den Ausdruck
»Transcendent« in die Mathematik eingeführt und darunter
verstanden quod
Algebrae vires transcendit,
— also alle Operationen welche durch gemeine Arithmetik und Algebra
nicht zu vollziehn sind, als z.B. zu einer Zahl den Logarithmus oder
umgekehrt, zu einem Bogen, rein arithmetisch, seine trigonometrischen
Funktionen oder umgekehrt zu finden; überhaupt alle Probleme[,] die
nur durch einen [385]
ins Unendliche fortgesetzten Kalkül zu lösen sind: es scheint daß
der Ausdruck etwas Unbestimmtes behält, da das Wörterbuch selbst in
seinen Erklärungen schwankt. Aber der Gebrauch des Ausdrucks
Transcendent im Philosophischen Sinn ist älter als im
mathematischen: da er sich in Büchern, die älter sind als Leibnitz,
findet: z.B. Gracian
spricht von einer
singolar
transcendental magestad [sic!]:
— — ja schon die Scholastiker nannten die allerobersten Begriffe,
welche allgemeiner als die 10 Kategorien des Aristoteles sind,
transcendental, und eben so Spinoza
Ethica p. 112.
Schopenhauer, Handschriftlicher Nachlaß,
Cogitata
II
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