Thursday, May 21, 2009

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Wie die Sprache, so ist auch die Religion der Iranier der altvedischen auf das nächste verwandt; viele Götternamen, wie Ahura (Sanskrit Asura), Mithra (Sanskrit Mitra), sind beiden Völkern gemeinsam, und das iranische Homaopfer entspricht dem indischen Somaopfer. Aber seltsam und höchst auffallend ist es, daß nicht nur manche indische Götternamen in Iran zur Bezeichnung von Dämonen dienen, sondern daß auch das fast allen andern indogermanischen Völkern gemeinsame Wort für Gott, deva (lat. deus, altir. dia, altnord. tivar, lit. devas), in der iranischen Form daeva nicht einen Gott, sondern einen bösen Dämon bedeutet. Diese Tatsache, so befremdlich sie auf den ersten Blick zu sein scheint, ist doch nicht ohne Parallelen. Als die christlichen Missionare im 8. Jahrhundert p. C. die heidnischen Deutschen bekehrten, da wurzelte der Glaube an die alten germanischen Götter zu tief im Herzen des Volkes, als daß man sie für nicht existierend hätte erklären können. Man beließ ihnen die Existenz, erklärte sie aber für böse Dämonen und verlangte vom Neophyten, sie abzuschwören;

Deussen, Paul. Allgemeine Geschichte der Philosophie, Bd. 2, S. 134

Like the language, the religion of the Iranians is closely related to the old Vedic religion. Many names of gods are the same [... ]. But strange and most remarkable is not only that some Indian names of gods are used in Iran to denote demons, but that the word for god, common to almost all indogermanic peoples, deva, in its Iranian form refers not to a god, but to an evil demon. This strange fact is not without parallels. When the Christian missionaries turned the heathen Germans to god in the 8th century, the old Germanic beliefs still had deep roots and could not be declared non-existent. They were deemed to exist, but only as evil demons and the newly initiated had to reject them by oath.

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